Skip to main content

Marine reserves now

Wir segeln gerade an Diego Garcia vorbei, einem Fleckchen Erde, das schon einiges an nicht so schöner Geschichte hinter sich hat und nun eine Militärbasis der USA ist. Auf der Plusseite steht allerdings: Rund um Diego Garcia ist das Größte geschützte Meeresschutzgebiet der Welt entstanden.

Die Wichtigkeit solcher Gebiete wird immer klarer, je weiter die Fischerei fortschreitet: Es sind diese Areale, in denen gar nicht gefischt werden darf, in denen sich Bestände verschiedenster Arten wieder auf ein gesundes Niveau erholen können und wenn dieses erreicht ist werden die Tiere unweigerlich abwandern und in den umliegenden Gegenden kann nachhaltig produktiver Fischfang betrieben werden ohne das eigentliche Schutzgebiet zu gefährden.

iSight-2012-10-25-16-41.png

So weit zumindest die Theorie. In der Praxis sieht die Geschichte leider etwas anders aus: So sind wir bereits am ersten Tag in dieser “Marine protected Area” zwei Piratenschiffen der anderen Art begegnet: Kleine Fischerboote aus Sri Lanka, die genau dort wo niemand fischt auf den grossen Fang hoffen. Ohne Lizenz aber mit dem nötigen Equipment. Sowohl Kiemennetze als auch Langleinen konnten an Bord gefunden werden, beides Fangmethoden ohne irgendeinen nachhaltigen Wert und das noch dazu im geschützten Gebiet: Sowohl im Netz als auch an der Langleine werden immer wieder Tiere gefangen, auf die es die Fischer gar nicht abgesehen haben und die als ungewollter Beifang wieder über Bord gehen. Eines der beiden Boote hatte Skipjack and Bord - eine Thunfischart, die zwar noch nicht akut, aber dennoch bedroht ist. Die Männer auf dem anderen Boot fingen zwar auch Thunfisch, dieser wurde aber lediglich als Köder für die Langleine genutzt. Die Zielspezies in diesem Fall waren ganz klar die Haie - und auch von diesen nur ein Teil - die Flossen. An Bord wurden unter anderem einige Drescherhaie gefunden, eine Art, die in diesen Gegenden streng geschützt ist, aber wenn das Geld stimmt ist Legalität wohl eine Auslegungssache.

Was auch noch die Gedanken an Bord der Rainbow Warrior anregte: Keines der Boote hatte Kühlaggregate an Bord, wie sie beispielsweise bei den Langleinern aus Taiwan immer dabei sind. Der Fang wurde lediglich mit Eis gekühlt. Das wiederum bedeutet das diese Verhältnismäßig kleinen Boote nicht alleine agieren. Irgendwo muss es noch ein Mutterschiff geben, das die Kleineren mit Eis und Nahrungsmitteln versorgt und den Fang einsammelt was wiederum bedeutet es gibt sicherlich noch mehr von den kleinen Fischern auf hoher See.

Die Theorie hinter den Schutzgebieten ist zwar gut, in der Praxis müssen diese Areale allerdings immer bewacht und geschützt werden, ein Grund mehr dort zu investieren! Auch im Sinne der Fischer selbst, denn wenn heute nicht geschützt wird, kann morgen schon der Fang ganz ausbleiben...

Comments

Popular posts from this blog

Invasive Species - What does it mean?

What exactly are invasive species? An invasive species basically describes a species (for the time being it really doesn't matter if we are talking about a plant or an animal) that appears in a geographic location where it usually did not appear. But: To qualify as "invasive" the species also has to have a negative effect on the local environment. --> IF a species is freshly appearing in a new location but does not cause any negative effects in that location it is considered an "introduced species" For a lot more detail on what exactly an invasive and/or introduced species is make sure to check back on the video below!

What if...

... the world didn't need saving? Coming back to Austria one of the always returning topics seems to be what is often called the "Refugee crisis". Now what if this was not a crisis? How can anybody blame people for running away from a war? Not running from bad economy but actually running for their life - because of a war in their home. Obviously I can't speak for everyone else, but I would certainly make a move if there was war around here. And now keep thinking about the next years to come? Big draughts, floods, massive weather phenomenas occuring around the world in many places with different effects. All of them having one thing in common: They do become more frequent and more intense. So what would that mean for us? Well, being in the center of Europe this doesn't affect us too much yet, sea level needs to rise more than 500 meters before we get wet feet, storms don't have the space to build up too bad and all together, we got tons of drinking water - in ...

Getting Ready again

Sea Nomad at Anchor in Boulder Bay With the End of the Season right in front of us there is one last showdown coming out here on Boulder Island in the Mergui Archipelago. The Owner of "Boulder Bay Eco Resort" along aith 30 friends and employees is coming out here for 4 days and a big meeting amongst all the higher ranks of his endeavour. For us (Project Manaia) this could be the time when things are decided for the next Seasons to come. With bureaucracy in Myanmar being rather painful and difficult to deal with (and more expensive than most other places in the world) it is somewhat questionable if Sea Nomad will be able to sail Myanmar waters again any time soon. Also because our 2 year Permit for Mergui will be expired by the beginning of the next Season. We are already looking into Projects in the Philippines to Pursue ones Sea Nomad had her earned Rest back in Phuket and another little makeover befor heading past Sinagpore and on to the Philippines. Reef Restauration would...